Resultat der Vorstudie zum Ausbau Bahnknoten Basel und dem Herzstück

Mit der Vorstudie wurden die Erkenntnisse zum langfristigen Ausbau des Bahnknotens Basel inklusive Herzstück vertieft und konkretisiert. Die SBB und das Bundeseisenbahnvermögen mit der Deutschen Bahn AG (BEV/DB) führten die Studienarbeiten im Auftrag des BAV von Anfang 2022 bis Ende 2024 aus, unter engem Einbezug der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft. 

Die Vorstudie VKKB bestätigt, dass das unterirdische «Herzstück» der richtige Weg ist, um das langfristig notwendige Bahnangebot im Güter- und Personenverkehr zu ermöglichen, sowohl regional, national wie international. Zudem weist sie die technische Machbarkeit nach. Weiter definierten die Planungspartner mit der VKKB unter anderem die Linienführung des Herzstücks und beschlossen, dieses im Basel Badischer Bahnhof ebenfalls mit einem Tiefbahnhof einzubinden. Zudem konkretisierten sie die Lage des Tiefbahnhofs Basel SBB und dessen Anbindung ans Streckennetz. Weiter legten die Planungspartner den Umfang des Ertüchtigungspakets für den Bahnknoten Basel fest. Es stellt sicher, dass sowohl das mittel- als auch das langfristige Bahnangebot gefahren werden kann, auch während der Bauphasen für die beiden Tiefbahnhöfe und das Herzstück. 

Der Vollausbau des Bahnknotens Basel in den nächsten Jahrzehnten wird gemäss VKKB total rund 14 Milliarden Franken kosten, fünf Milliarden mehr als 2022 mit dem Grundlagenbericht Fünfpunkteplan veranschlagt. Hauptgrund für die Kostensteigerung sind höhere Risikozuschläge bei der Berechnung der Endkosten. Diese Zuschläge hat das BAV 2024 schweizweit bei allen Vorstudien angepasst, aufgrund der bisherigen Erfahrungen. Weitere Faktoren sind detailliertere Erkenntnisse, die steigende Bahnbau-Teuerung und voll eingerechnete Drittprojekte, bei welchen die genauen Beiträge Dritter noch zu verhandeln sind.

Taktgeber für die etappierte Planung, Projektierung und Umsetzung des langfristigen Bahnausbaus sind Bund und Parlament mit ihren Beschlüssen zu den künftigen Bahnausbauschritten.  

Das Ertüchtigungspaket stellt sicher, dass sowohl das mittel- als auch das langfristige
Bahnangebot gefahren werden kann, auch während der Bauphasen für die beiden
Tiefbahnhöfe und das Herzstück. Es umfasst unter anderem zwei Wendegleise bei der
Schützenmatte und ein drittes Gleis über den Birsig. Zudem sind umfangreiche
Ausbauten der Gleis- und Weichenanlagen im West- und Ostkopf des Bahnhofs Basel
SBB und eine Verkürzung der Zugfolgezeit über den Rhein geplant. Neue Abstell- und
Serviceanlagen sind ebenfalls nötig, weil deren bestehende Kapazität baubedingt
eingeschränkt sein wird und es zudem Platz braucht für die zusätzlichen Züge, welche
die kommenden, neuen Bahnangebote fahren. Die Standortsuche in und um Basel und
im grenznahen Ausland läuft.

Der Tiefbahnhof Basel SBB ist das Tor zum künftigen Herzstück. Er soll über zwei
Perrons und vier Gleise verfügen und für die Reisenden mit umfangreichen
Unterführungen und einem Untergeschoss als Verteilebene zugänglich gemacht
werden. Für die Anbindung des Tiefbahnhofs müssen auch die oberirdischen
Gleisanlagen in den Bahnhofszufahrten umfassend um- und ausgebaut werden.

Auf Grossbasler Seite beinhaltet das Herzstück einen Tunnel vom Bahnhof Basel SBB
zur neuen Haltestelle Basel Mitte. Die neue Haltestelle ist ein Tiefbahnhof und besteht
aus zwei Kavernen mit je zwei Gleisen und einem Mittelperron. Sie befindet sich unter
der Altstadt, in der Nähe des Markplatzes. Von der neuen Haltestelle führt je ein
Tunnelast Richtung Basel St. Johann und Basel Badischer Bahnhof. Die Anbindung
des Herzstücks auf der Kleinbasler Seite soll mit einem Tiefbahnhof unter dem
Badischen Bahnhof realisiert werden. Eine oberirdische Einbindung hat sich als nicht
kostengünstiger und räumlich kaum machbar erwiesen. Ausstehend ist noch der
Entscheid zwischen zwei Varianten der Linienführung des Herzstück-Tunnels zwischen
dem Badischen Bahnhof und Basel Mitte sowie zur Realisierung einer zusätzlichen SBahn-Haltestelle Klybeck.

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